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Yoga für Männer – Interview mit Yogalehrer Markus Daniel

Yoga wirkt auf viele Männer erstmal abschreckend. Yoga-Lehrer Markus Daniel erklärt im Interview, warum sie Yoga trotzdem eine Chance geben sollten.

„Ich gehe heute noch zum Yoga.“ Ein Satz, der für Bewunderung sorgt, wenn ihn eine Frau ausspricht. Einem Mann kommen diese Worte nicht so leicht über die Lippen. Denn die Angst unmännlich zu wirken sitzt tief. Obwohl sogar die Nationalmannschaft mittlerweile Yoga macht, passen für Otto Normalverbraucher Männer und Yoga einfach nicht zusammen. Yoga für Männer? Ne. Das ganze Tohuwabohu um Chakren, Räucherstäbchen und den inneren Frieden wirkt auf viele Jungs erst mal abschreckend.

Yoga für Männer - Mann macht YogaübungIch habe es dennoch geschafft einen Mann zu finden, der Yoga nicht nur praktiziert, sondern auch lehrt: Markus Daniel, Yoga-Lehrer aus Berlin. Herausgekommen ist ein tolles Gespräch, das mit vielen Vorurteilen aufräumt. Mein Fazit: Auch die Herren der Schöpfung brauchen den Weg auf die Yoga-Matte nicht scheuen!

Von Anfang an eine Männerdomäne

Yoga ist alt. Sehr alt. Es ist vermutlich das älteste Trainingssystem der Welt, das bis heute praktiziert wird. Dabei war Yoga über die meiste Zeit seiner jahrtausendealten Tradition eine reine Männerdomäne. Tatsächlich durften Frauen keine Yoga-Klassen besuchen! Erst in den 20er- und 30er-Jahren wurden weibliche Yoga-Schüler aufgenommen. Mit der neuen Popularität des Yoga in die westliche Welt änderte sich vieles.

„Yoga wurde quasi verwestlicht, die Übungen wurden mehr und mehr auf den Körper ausgerichtet, wodurch der ganzheitliche Ansatz des Yoga aber teilweise verloren ging“ – Yoga-Lehrer Markus Daniel

Warum machen Frauen öfter Yoga?

In Deutschland gilt Yoga heute als Frauensport. Die Rollenbilder sind in vielen Teilen unserer Gesellschaft immer noch klar verteilt. Meditation, Entspannung und Selbstfindung wie beim Yoga wird klar dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben. Für Männer erfordert es deshalb oft große Überwindung, sich auf eine Yoga-Stunde einzulassen. Erst langsam weichen diese althergebrachten Rollenbilder auf.

Die körperlichen Voraussetzungen sind ein weiterer Faktor für die weibliche Vormachtstellung im deutschen Yoga. Aufgrund des elastischen Bindegewebes sind Frauen meist dehnbarer als Männer. Und welcher Mann will schon neben einer Frau, die sich verbiegt wie eine Brezel, ungelenk auf der Yoga-Matte verkrampfen?

„Dabei ist die Dehnung nur ein Nebenaspekt im Yoga. Im Vordergrund steht der Kraftaufbau. Ich sage meinen männlichen Schülern immer, dass Steifheit schützt. Denn wer überbeweglich ist, schadet mit extremen Dehnungen den Gelenken“

 

Warum auch Männer Yoga praktizieren sollten

Weil Yoga gesund ist – für den Körper und den Kopf. Die Körperübungen halten die Gelenke geschmeidig und bringen den Körper in eine muskuläre Balance. Yoga ist im Grunde ein ausgeklügeltes Bodyweight-Training, denn es wird mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Das Resultat ist eine schlanke, gesunde und bewegliche Muskulatur, eine durchtrainierte Optik. Ein Sixpack lässt sich mit Yoga eventuell erreichen, Muskelberge dagegen eher nicht. Außerdem wird vor allem die Wirbelsäule gestärkt. Wird sie von einer starken Rumpfmuskulatur gestützt, gilt der Rücken als gesund, Schmerzen oder Bandscheibenvorfälle sind kein Thema.

Die Atemübungen haben auch ihren Sinn. So nutzen die meisten Menschen nur einen geringen Teil ihres Lungenvolumens tatsächlich aus. Die Folgen sind Sauerstoffmangel und Verspannungen im Rücken und im Nacken. Klingt alles ziemlich irdisch. Aber wo versteckt sie sich, die gefürchtete Spiritualität? Wo sind die Räucherstäbchen, die meditierenden Hippies und der 200-jährige Guru, der sich nur von Licht ernährt? Der besinnliche Teil des Yoga liegt in der Meditation. Diese wird bei einigen Yoga-Kursen bereits durch laute Musik ersetzt. Meditation ist prinzipiell nur ein anderes Wort für Entspannung des Kopfes (nach Patanjali: die Bewegungen des Geistes zur Ruhe kommen lassen).

„Meine Yoga-Kurse beginnen meistens mit einer Anfangsentspannung. Dabei geht es darum, im „Hier und Jetzt“, also bei sich selbst anzukommen. Nicht nur den Kopf und die Gedanken wahrzunehmen, sondern in den Körper hineinzuschauen und zu spüren, ob es vielleicht Verspannungen gibt, auf die man in den körperlichen Übungen Rücksicht nehmen muss. Dann gehen wir ins eigentliche Workout, in der Yogasprache Workin genannt, der Körper wird auf allen Ebenen gestärkt, verschiedene Muskelgruppen werden gleichzeitig angesprochen, die gesamte Muskulatur ist in Bewegung. Die Lungen werden beansprucht, der Geist ist „bei der Sache“. Dann fahren wir, nach der Bewegung, wieder runter, entspannen uns und relaxen ein wenig. Einfach still liegen oder sitzen. So werden im Yoga der Geist und der Körper gestärkt, gereinigt, und entspannt“

Yoga für Sportler

Da beim Yoga viele Muskelgruppen gleichzeitig trainiert und gekräftigt werden, gilt es als ideale Möglichkeit, eine muskuläre Balance im Körper zu erreichen. Wenn Du muskulär recht einseitig trainierst, kannst Du effektiv die Muskulatur stärken, welche innerhalb Deiner Sportart weniger austrainiert wird. Stark beanspruchte Muskeln und Gelenke werden durch die Dehnungen strapazierfähiger, so kannst Du Verletzungen vorbeugen. Du kannst mit regelmäßigen Yoga-Übungen Deine Kraft, Deine Beweglichkeit, Deine Konzentration und Deine Lungenkapazität trainieren und verbessern, so wirst Du auch innerhalb Deines Sportes weitaus leistungsfähiger.

Wenn Du jetzt Blut geleckt hast, findest Du in Caros Artikel Infos über Yoga als effektives Workout und hier die 8 besten Yoga-Übungen für Einsteiger.

Yoga für Männer – Eine Frage des (richtigen) Stils

„Generell ist die Frage nach dem richtigen Yoga-Stil eine Typfrage“, erläutert Yoga-Lehrer Markus Daniel. Allgemein lässt sich jedoch sicher festhalten, dass eine körperlich ausgerichtete Variante von Yoga für Männer von Vorteil ist. Denn hier steht die Kräftigung im Mittelpunkt. Diese Stile, wie z.B. Hatha-Yoga entspringen dem Raja-Yoga und werden auch als „Königswege“ bezeichnet.

In diesem Sinne kann ich mich Markus nur anschließen wenn er sagt: „Jungs, macht Yoga zu EUREM Sport!“

Das Gymondo Yoga Programm

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Iris Eggimann

1 comment

  • Ich habe mit Gymondo auch Yoga ausprobiert, und das erst als Frauenkram abgestempelte . Macht mir Spaß gerade nach dem Stressigen Tag oder auch noch nem Tag mit Folgetag mitanstrengendem Training

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