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Ist Bio gesünder?

Um Bio-Produkte ranken sich viele Mythen: Sind sie grundsätzlich gesünder und teurer? Schont ökologische Landwirtschaft wirklich die Umwelt? Streicheln die Bauern ihr Gemüse nach dem Mondzyklus? Hier findest du die Antwort auf alle Fragen.

Um Bio-Produkte ranken sich viele Mythen: Sind sie grundsätzlich gesünder und teurer? Schont ökologische Landwirtschaft wirklich die Umwelt? Streicheln die Bauern ihr Gemüse nach dem Mondzyklus? Hier findest Du die Antwort auf alle Fragen rund um das Thema Bio.
Frisch geerntetes Gemüse vom Acker in den Korb
Frisch vom Acker – So sollen unsere Lebensmittel sein!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bio-Lebensmittel müssen strengen Kriterien genügen, um das Siegel „Bio“ oder „Öko“ tragen zu dürfen.
  • Die Einhaltung der von der EU vorgegebenen Mindeststandards werden regelmäßig bei den Herstellern überprüft, um Betrügereien einzudämmen.
  • Eine großangelegte Studie, die bisherige Studien zusammengefasst und ausgewertet hat, kam zu dem Ergebnis, dass ein positiver Effekt auf die Gesundheit durch den Konsum von Bio-Lebensmitteln nicht nachgewiesen werden kann.
  • Dass natürliche Lebensmittel aber zu einem gesunden Ernährungsplan gehören, steht außer Frage! Mit Gymondos Ernährungsphilosophie lernst Du, wie Du Dich mit einfachen Kniffen und leckeren Rezepten dauerhaft gesund ernähren kannst. Probier’s aus!

In den letzten Jahren ist das Interesse an Bio-Lebensmitteln stetig gestiegen, mittlerweile liegen sie auch in normalen Supermärkten in der Auslage. Etwa sechs Prozent der heimischen Nahrungsproduktion stammt aus ökologisch kontrolliertem Landbau.

Bio ist (genau wie Öko) eine von der EU geschützte Bezeichnung für Lebensmittel, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Nur Nahrungsmittel, die sich an die sogenannte Öko-Verordnung halten, dürfen sich „Bio“ oder „Öko“ nennen und das EU-Biosiegel tragen. Um Betrügern das Handwerk zu legen und die Qualität der Produkte zu sichern, werden alle Hersteller regelmäßig kontrolliert.

Was unterscheidet Bio von anderen Lebensmitteln?

Dein Essen muss viele verschiedene Bestimmungen erfüllen, um als Bio zu gelten. Grundsätzlich geht es darum, dass der gesamte Herstellungsprozess im Einklang mit der Natur verläuft. Chemische Behandlung und künstliche Zusatzstoffe sind deshalb tabu – dazu gehören zum Beispiel Farb- und Konservierungsstoffe, künstliche Aromen, Stabilisatoren und Geschmacksverstärker. Wichtig ist auch, dass Natur und Tiere geschont werden und der gesamte Produktionsprozess ein möglichst natürlicher Kreislauf ist.

Das ist bei Bio-Lebensmitteln verboten

  • Gentechnisch verändertes Saatgut
  • Chemiekeulen wie Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger
  • Ionisierende Bestrahlung
  • Zusatzstoffe dürfen nur eingeschränkt und in geringen Mengen verwendet werden

Das zeichnet Bio-Lebensmittel aus

  • Nachhaltige Ackerwirtschaft, Anbau verschiedener Feldfrüchte statt Monokulturen
  • Artgerechte Tierhaltung ohne Wachstumsmittel und viele Medikamente
  • Kreislaufwirtschaft statt Ertragsmaximierung
  • Klimafreundliche Produktion und Schonung des Ökosystems
  • Weniger Schadstoffe und regionale Herstellung

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Bio schont die Umwelt

Ziel des ökologischen Landbaus ist es, nachhaltigen Anbau im Einklang mit der Natur zu betreiben. Die Böden und die Landschaft werden geschont, damit sie auch für die kommenden Generationen noch reiche Ernten abwerfen. Die Landwirtschaft wird als Kreislauf begriffen: Der Betrieb baut die Futterpflanzen für seine Tiere selbst an. Pflanzenreste und der Dung der Tiere werden als Dünger für die Felder benutzt. Hat ein Viehzüchter zu wenig Ackerfläche, muss er zusätzliches Land pachten, um mit dem Dung der Tiere zu düngen. Statt Wachstum und Rekordernten um jeden Preis lässt man den Tieren und Pflanzen mehr Zeit, um sich natürlich zu entwickeln. Um den ganzheitlichen Ansatz der Bio-Landwirtschaft zu verstehen, begleiten wir doch mal den Lebenslauf eines Produkts von der Aussaat bis auf Deinen Teller.

Der Lebenslauf eines Bio-Produkts

  • Saat: Gen-Mais und andere Samen mit verändertem Saatgut sind verboten, auch leistungsfähige Kreuzungen dürfen nur eingeschränkt benutzt werden. Die angebauten Pflanzen- und Getreidesorten wechseln häufig, damit der Boden sich besser erholen kann. Durch Freilandbau statt Gewächshäusern wird weniger klimaschädliches CO2 freigesetzt.
  • Wachstum und Zucht: Statt chemischen Düngern und Pestiziden sind nur Kupfer und Schwefel erlaubt. Das schützt die Natur und erhöht, die Artenvielfalt in der Landschaft, wie auch der regelmäßige Fruchtwechsel. Es gelangen weniger schädliche Stoffe in das Grundwasser. Die Nutztiere bekommen mehr Auslauf, selbst angebautes Bio-Futter und viel seltener Antibiotika. Wird eine kranke Milchkuh damit behandelt, darf ihre Milch für einige Zeit nicht mehr als Bio-Produkt verkauft werden.
  • Verarbeitung: Auch bei der Produktion ist deutlich weniger Chemie im Spiel. Viele E-Stoffe, künstliche Farbstoffe und Aromen sind verboten. Dadurch ist die Zutatenliste in der Regel kürzer und übersichtlicher. Ionisierende Bestrahlung und Methoden zur künstlichen Reifung sind ebenfalls tabu.
  • Transport: Bio-Lebensmittel werden möglichst regional angeboten – kürzere Transportwege und weniger Zwischenhändler sind das Ziel. Dadurch können wir nachvollziehen, wo unser Essen herkommt. Auch der sogenannte ökologische Fußabdruck eines Produkts wird kleiner.
Frau in grüner Gartenkleidung trägt eine Holzkiste voller frischem Gemüse
Hat Biogemüse mehr als nur den schönen Schein zu bieten?

Ist Bio gesünder?

Vieles spricht dafür, dass biologisch hergestellte Lebensmittel besser für Deine Gesundheit sind als Nahrungsmittel aus der konventionellen Landwirtschaft. In der Regel enthält ein Bio-Produkt weniger schädliches Nitrat, auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln finden sich viel seltener. Ob diese Faktoren uns aber wirklich gesünder machen, das wird hitzig diskutiert. Eine großangelegte Studie der Universität Stanford aus dem Jahr 2012 hat hunderte Untersuchungen miteinander verglichen – und herausgefunden, dass Bio auf dem Teller uns nicht nachweislich gesünder macht.

Das ist verwunderlich, weil in Bio-Lebensmitteln nicht nur weniger Rückstände, sondern auch mehr gesunde Nährstoffe stecken. Sie enthalten mehr Vitamin C, Eisen, Phosphor und Magnesium. Theoretisch sind Bio-Lebensmittel also etwas gesünder, in der Praxis lässt sich das aber bisher kaum beweisen. Eine britische Vergleichsstudie aus dem Jahr 2014 fand zudem heraus, dass Bio-Produkte mehr gesunde Antioxidantien enthalten – ein weiterer Pluspunkt für das Öko-Essen.

Eins kann man aber mit Sicherheit sagen: Bio ist auf keinen Fall ungesünder! Die Kontrollen und Hygienestandards sind oft strenger als bei herkömmlichen Lebensmitteln. Die Wirkung der Ernährung auf unseren Körper ist ein komplexes Thema. Deshalb fehlt es an großen und langfristigen Studien – und in der Konsequenz an eindeutigen wissenschaftlichen Ergebnissen.

Also ist Bio Schwachsinn?

Um diese Frage wird heftig gestritten. Bio-Jünger werfen der Lebensmittelindustrie vor, Bio-Produkte um jeden Preis niederzumachen. Sie kritisieren, dass viele Pestizid-Grenzwerte in den vergangenen Jahren angehoben wurden und sind der Meinung, dass natürlich hergestelltes Essen einfach gesünder sein muss. Auf der anderen Seite vermuten auch die Skeptiker eine Medien-Kampagne, allerdings von der Bio-Industrie, die uns mit ihren überteuerten Produkten das Geld aus der Tasche ziehen wolle. Das sind natürlich extreme Positionen, und die meisten Menschen haben eine differenzierte Meinung zu dem Thema. Letztlich musst Du dir selbst ein Bild machen, schaden können Bio-Lebensmittel jedenfalls nicht – und besser für die Umwelt sind sie in jedem Fall.

Der Bio-Lifestyle

Die ökologische Landwirtschaft betreibt keine Ertragssteigerung um jeden Preis. Deshalb sind die Ernteerträge geringer, und der Preis ist höher. Dafür enthält zum Beispiel Obst und Gemüse mit Bio-Siegel etwas weniger Wasser, weil es mehr Zeit zum Wachsen hat. Doch beim Kauf von ökologischen Produkten geht es nicht nur darum, Rechnungen aufzustellen und Bio-Essen mit konventionellen Lebensmitteln zu vergleichen. Sondern es geht um ein Bewusstsein für die Umwelt und das Klima, die Tierhaltung und die eigene Ernährung. Der bewusste und nachhaltige Konsum ist für viele Menschen auch eine Lebenseinstellung – und letztlich ein politisches Statement. Wie ist es bei Dir? Ernährst Du Dich Bio? Oder lehnst Du es ab? Schreib’s in die Kommentare!

Gesunde Ernährung und Fitness

Wenn Du Dich gesund und ausgewogen ernähren willst, machst Du mit Bio-Lebensmitteln nichts falsch. Doch ein Wechsel von Tiefkühlpizza zu Bio-Tiefkühlpizza wird an Deiner Gesundheit und Fitness herzlich wenig ändern. Das machen zum Glück die wenigsten: Bio-Produkte sind oft ein wichtiger Anstoß, um sich mit seiner Ernährung zu beschäftigen. Wichtig ist vor allem, dass Du viel Obst und Gemüse isst und Lebensmittel wie weißes Mehl, Industriezucker und Alkohol nur in Maßen genießt. Auch unsere Gymondo Ernährungsphilosophie setzt auf natürliche Zutaten und überschaubare Zutatenlisten. Wir sind davon überzeugt, dass es für niemanden ein Problem ist, sich einfach gesund zu ernähren. Schau doch mal auf unserer Seite vorbei!
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Carl

Carl ist Content Manager bei GYMONDO. Er schreibt über einfache Tipps zu Ernährung und Fitness, die Dein Leben gesünder machen.

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